Mr. Hayabusa
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Weltrekorde

23. Juni 2018

Samstag, der 23.06.2018 WM-Spiel Deutschland- Schweden- 20.00 Uhr


Der Falke geht wieder auf die Jagd...


Das Arbeitsgerät: naked bike LKM-Suzuki 1340
Ziel: neuer Geschwindigkeitsweltrekord für
strassenzugelassene Motorräder OHNE Verkleidung


Der Arbeitsplatz ist eingerichtet...


Ort der Handlung:
BAB A1 Euskirchen - Weilerswist und zurück.


Die Idee, während die deutsche Nationalmannschaft die BAB leer fegt, weil alle vor dem Bildschirm hocken,einen neuen Weltrekordversuch für strassenzugelassene Motorräder ohne Verkleidung zu versuchen, war definitiv kein Schnellschuss:
Seit Januar 2018 habe ich meinen Körper jeden Tag über zwei Stunden im Gym gequält:
1 Std. Krafttraining & 1 Stunde Cardiotraining haben mein Körpergewicht
von 103 kg auf 86,8 kg schmelzen lassen
= reduziertes Gewicht = bessere Beweglichkeit, weil der Bauch einem Sixpack wich…

  


LKM- Hennes Löhr, die deutsche Antwort auf Pops Yoshimura –hat sich den Hayabusa-Motor meiner naked bike- LKM-Suzuki sich noch einmal zur Brust genommen:
schärfere Nockenwellen mit mehr Ventilhub und mehr Ventilspreizung wurden eingebaut-
der Motor wurde dadurch noch drehfreudiger, die Motorcharakteristik wurde aber schön beibehalten. Hennes Löhr hat über 6.000 Vierzylindermotoren getunt;
im Motorradrennsport hat LKM über 500 Siege und 50 Titel eingefahren.


Wetterbedingungen perfekt: 20 Grad- bewölkt - kein Regen


Als amtlich Schwerbehinderter mit dreifachem Genickbruch
musste ich Hilfsmittel der harten Art nutzen.
Zwei Gummibänder wurden an meiner Skill-Skin-Held-Kombi & SKARK-Helm befestigt und zogen so meinen Kopf während der Rekordfahrten mit ca. 20kg Zugkraft nach hinten.


memotec Messtechnik ist Spezialist für Mess- & Prüftechnik für Industrie,
Motorsport & Fahrzeugentwicklung und ist deshalb in Motorsportkreisen seit 1995 ein Begriff mit ständig wachsender Bedeutung für Hersteller, Teams und Fahrer.
Memotec ist mit Ihren Renndiensten sowohl bei der 24h Series wie 24h Nürburgring als auch bei VLN , ADAC GT Masters,TCR International Series , Audi Sport TT Cup und WTCR mehr als nur involviert. Head Ulli Mesch mit seinem Sohn Thomas Mesch haben letzte Woche zwei Ihrer aim-GPS- Sender von Mr. Hayabusa erhalten.
Jetzt wird nun offiziell von memotec eine Auswertung der erfassten Daten vom Weltrekordversuch von Samstag, den 23.Juni.2018 vorgenommen. Erst nach Erhalt der memotec-Auswertung kann ich dann meinen neuen Geschwindigkeitsweltrekord für strassenzugelassene Motorräder nach außen hin kommunizieren…

  

  


zu weiteren Bildern

…und die Mär von der Geschicht…?
…nach dem Weltrekord ist vor dem Weltrekord…

Mr. Hayabusa will in die USA auf den Salzsee, wo einmal nicht die Strecke,
sondern mein Drehzahlmesser meine Geschwindigkeit einschränkt…

Hier soll dann wieder die SD-Turbo-Hayabusa mit ca. 500 PS und ca 400 Nm zum Einsatz kommen - für einen neuen Weltrekord für strassenzugelassene Bikes mit Verkleidung.


5. August 2017

Never give up – Schwerbehindertem gelingt neuer „Geschwindigkeitsweltrekord für strassenzugelassene Motorräder mit Verkleidung"


Mr. Hayabusa hat in 2012 in Pferdsfeld/ Frankfurt mit einer Turbo-Hayabusa auf einem ehemaligen Flugplatz mit 330,43 km/h einen Geschwindigkeitsweltrekord für strassenzugelassene Motorräder aufgestellt. Auf nur 2500m musste sowohl beschleunigt als auch gebremst werden. (de.wikipedia.org/wiki/Elmar_Geulen)

Seit 2012 war mein Denken & Handeln darauf fokussiert, meinen eigenen Speedrekord weiter in die Höhe zu schrauben.
Doch am 20.05.2013 erlitt ich durch einen Sturz bei einem Straßenrennen einen dreifachen Genickbruch. Seit diesem Moment sah die Realität nicht mehr so rosig aus. Ich glaube, dass ich der Einzige auf der Welt bin, der einen dreifachen Genickbruch ohne Querschnittslähmung ab dem Hals überlebt hat. Ich war mit dem Kopf beziehungsweise dem Sturzhelm als erstes aufgeschlagen, die Wirbelsäule wurde im Genick so stark gestaucht, dass mein erster Wirbel- der „Atlas“- durch den Aufprall im drei Stücke zerplatzte.
Der Atlas und der Axis nehmen durch ihre besondere Form bei der Wirbelsäule eine Sonderstellung ein. Sie umschließen den auslaufenden Hirnstamm, in welchem viele wichtige, ja sogar lebenswichtige Funktionen liegen. Beide Wirbel sind nicht durch eine Bandscheibe verbunden.
Dadurch kann man den Kopf in alle Richtungen drehen, heben und senken.

Bei mir war nun der „worst case“ eingetreten:

Sowohl der Atlas als auch der Axis waren durch den abrupten Aufprall in drei Teile geplatzt beziehungsweise lose. Ich „erhielt“ eine Metallplatte mit drei im Hinterkopf und weitere sechs Schrauben im ersten sowie im zweiten Halswirbel, die die Wirbelsäule mittels der Metallplatte fixieren. Selbst nachdem diese durch eine weitere OP wieder entfernt wurde, bin ich nicht mehr in der Lage, den Kopf mehr als 1,5cm nach rechts oder links zu drehen- ich musste deshalb in 2017 mit Strassen/ Rundstrecken-Rennen aufhören, da ich nicht mehr in die Kurven schauen konnte. Und jeder Rennfahrer weiß, man fährt dahin, wohin man schaut.

ich kann aber auch meinen Kopf auch nur noch bedingt in einen begrenzten Winkel anheben & senken.

Aus einer anderen Halswirbelsäulen-OP habe ich dauerhaft eine Metallplatte in der Wirbelsäule. Die Brustwirbelsäule ist inzwischen bis auf einen Brustwirbel komplett versteift.

Das hat für Geschwindigkeitsweltrekordversuche extreme negative Aspekte:
ich kann mich nicht mehr auf dem Motorrad zusammenfalten, klein machen. Wenn ich den Oberkörper nach vorne beuge, sehe ich nur noch meinen Tank, aber nicht mehr wohin ich fahre.

Ich „sitze“ nun auf meiner SD-Performance –Turbo-Hayabusa wie nicht, zusammengefaltet wie ein Rennfahrer, sonder eher wie Tourenfahrer- mit 100 kg & 188cm Größe ist der Vergleich mit einer Schrankwand am treffendsten…

Absolut unrealistisch, meinem Ziel nach einem neuen Speedweltrekord weiter nachzujagen.

Der Luftwiderstand und die Luftwiderstandkraft hängen von mehreren Faktoren ab.
Linear vom cw-Wert, der Angriffsfläche des Gegenstandes (also meine Hayabusa und ich) und der Dichte der Luft, und vom Quadrat der Geschwindigkeit d.h. die Luftwiderstandkraft vervierfacht sich, wenn die Geschwindigkeit verdoppelt wird. Es muss beispielsweise insgesamt allerdings die acht-fache Motorleistung zur Verfügung stehen, um die Geschwindigkeit zu verdoppeln.

Aufgeben war & ist für mich keine Option.
Der Körper ist bei diesen Beschleunigungen extremen Belastungen ausgesetzt- im Gegensatz zur Formel1 ist man nicht in einem Sitz festgeschnallt, sondern muss sich mit eigener Körperspannung auf dem Motorrad halten. Das Festhalten am Lenker muss jedoch sensibel geschehen, ansonsten überträgt sich schnell eine Unruhe in das Fahrwerk.)

Ich habe mich nach meinem dreifachen Genickbruch wieder täglich in die „Muckibude“ begeben, damit meine Physis es mir überhaupt ermöglicht, die Turbohaya wieder reiten zu können…

Ich entschied mich mit meinen Weltrekordpartnern Partnern Sebastian Scholz von SD-Performance (www.sd-performance.de) und Stefan Kolberg von TurboTotal (www.turbo-total.com) jetzt richtig aufzurüsten, da ich am cw-Wert nichts ändern konnte. Ein Garrett Turbolader mit einem wassergekühlten Ladeluftkühler mit eigenem Wasserkreislauf ist in einem Motorrad absolutes Neuland. An Ende standen auf dem Prüfstand bei SD-Performance 511,2 PS und 434 Nm- genug um einen amtlich Schwerbehinderten auf einen Weltrekord zu schießen???

Die Übersetzung der Hayabusa ist serienmäßig 17:40.
Um die Hayabusa, mit ihrer Originalübersetzung von 17:40, auf eine von uns gewünschte Geschwindigkeit i.H.v. ca. 360km/h zu bringen, benötigten wir eine Endübersetzung von 19:34. Da das originale Hinterrad maximal als kleinstes Kettenrad 38 Zähne zulässt, musste ein anderes Hinterrad mit einer anderen Kettenradaufnahme eingebaut werden, welche nun auch ein 34er-Kettenrad zulässt.

Ich ersetzte die Originalscheibe der Verkleidung gegen eine höhere Verkleidungsscheibe, setzte mich mit der Firma WUNDERLICH zusammen und fand zusammen mit Frank Hoffmann ein geniales Instrument in Ihrem Portfolio: der Wunderlich Spoileraufsatz Vario-ERGO. Eigentlich für Tourenfahrer gedacht, sollte es mir den Speedweltrekordversuch erleichtern. So übernachtete die SD-Performance-Turbo-Hayabusa bei WUNDERLICH- als ich sie wieder abholte, hatte die Entwicklungscrew eigens einen eigenen Halter für den Spoileraufsatz an meine Haya konstruiert & schon montiert.

Ich feilte weiter an der Eliminierung meiner körperlichen Behinderungen und Stefan Piwek von SHARK Deutschland schlug mir den SHARK VISION R vor. Der SHARK VISION R hat ein höheres Sichtfeld- also ein „must have“ für meine Zwecke…

Doch musste ich noch weiter an der Optimierungsschraube drehen. Ich fand beim VISION R eine Lüftungsabdeckung unter der sich zwei Lüftungslöcher befanden. Die nutzte ich um dort Spanngummis einzuhaken. Meine HELD/ SkillSkin- Kombi versah ich rechts & links vom Rückenhöcker mit Kabelbindern. An denen befestigte ich nun die auf Länge gekürzten Spanngurte. Eine enorme Erleichterung für mich, denn so hatte ich wieder ein paar Grad mehr den Kopf in Richtung Nacken. Durch diese Hilfe verkrampfte auch nicht mehr so schnell.

So gerüstet, ging der Tross am Samstag, den 05.08.2017 auf die Reise nach Rheinland-Pfalz auf einem Flugplatz mit einer 3000m langen Start & Landebahn.

Lars Römer war bei dieser Aktion wie immer mit. Undenkbar ohne Lars…

Wir zwei haben in den letzten Jahren schon einige Rückschläge gemeinsam verdaut. Erst vor zwei Wochen waren wir mit dem kompletten Tross dort aufgetaucht- aber das Wetter spielte nicht mit- es regnete; und mit über 500 PS am Hinterrad geht im Regen nix- das ist wie bei den Nitros am Hockenheimring…

Nach 20.00 Uhr war die Landebahn uns und ich versuchte, selbst die jeweils 250m vor und hinter der Landebahn mit einzubeziehen. Schwierig, sehr schwierig- dort wuchsen Gewächse, die ich noch nie gesehen habe…

Konzentriert ging ich ans Werk- erst mal die Landebahn kennen lernen- checken welche Seite der Landebahn besser für meinen Speedweltrekord ist.

Dann ging es auch schon gut los- 334,9 km/h beim zweiten Versuch versprachen einen guten Abend….doch bei den weiteren Starts wurde die erziele Höchstgeschwindigkeit nicht besser, sondern schlechter. Das Motorrad entwickelte quasi ein Eigenleben- das Bike wurde im 4. & 5.Gang extrem nervös….doch was sollte ich machen- jammern und abbrechen- no mercy, ich schob dieses Eigenleben der Strecke zu- dort gab es dicke Bitumenlängsstreifen - das war kein Bonneville / USA Feeling, wo es in der Salzwüste 10 km flat geradeaus geht…
(Was würde ich dafür geben, einmal einen Rekordversuch zu fahren, bei dem endlich einmal nicht die Steckenlänge, sondern der Drehzahlbegrenzer meinen Vorwärtsdrang einbremst!)
Ich wusste, daß über 500 PS selbst bei 300 km/h den Bridgestone-Hinterradreifen bedingungslos richtig dicke schwarze Streifen produzieren lässt und versuchte, mir die Schwammigkeit der Hayabusa dadurch zu erklären. Doch auf einmal sah ich auf dem Drehzahlmesser, wie die Nadel in Sekundenbruchteilen rund 2000 Touren höher schoss- das war selbst mit dem Wheelspin (Durchdrehen des Hinterrades beim Beschleunigen) nicht zu erklären. Es fühlte sich vielmehr so an, als ob die Kupplung durchrutschen würde. Doch das war fast unmöglich- wir hatten eine Dragsterkupplung aus den USA eingebaut. Die muss auf der ¼ Meile bei den Profis sogar mit ca. 650 PS klarkommen. Jeder weitere Run wurde gefährlicher und im Ergebnis kam ich nicht mehr an meinen Bestwert von 334,9 km/h.

Ich wusste, daß über 500 PS selbst bei 300 km/h den Bridgestone-Hinterradreifen bedingungslos richtig dicke schwarze Streifen produzieren lässt und versuchte, mir die Schwammigkeit der Hayabusa dadurch zu erklären. Doch auf einmal sah ich auf dem Drehzahlmesser, wie die Nadel in Sekundenbruchteilen rund 2000 Touren höher schoss- das war selbst mit dem Wheelspin (Durchdrehen des Hinterrades beim Beschleunigen) nicht zu erklären. Es fühlte sich vielmehr so an, als ob die Kupplung durchrutschen würde. Doch das war fast unmöglich- wir hatten eine Dragsterkupplung aus den USA eingebaut. Die muss auf der ¼ Meile bei den Profis sogar mit ca. 650 PS klarkommen. Jeder weitere Run wurde gefährlicher und im Ergebnis kam ich nicht mehr an meinen Bestwert von 334,9 km/h.

Als ich wieder einmal am Ende der Landebahn drehte, bemerkte ich, dass die Turbo nicht mehr sauber lief, hielt direkt an und stellte fest, dass mein Hinterrad auf der kompletten rechten Seite komplett voll Kühl/ Öhlflüssigkeit war- gleichzeitig lief die Turbo nicht mehr auf allen Zylindern. Aus, Ende mit weiteren Rekordversuchen.

Wahrscheinlich wird irgendein 5 Euroteil in diesen hochgezüchteten 4 Zylinder- Kraftpaket dem Motor den Garaus bereitet haben. Seb von SD-Performance wird nun den Datenlogger auslesen und wir werden nach Demontage des Motors dem Fehler auf den Grund gehen. That`s Racing…

Jetzt heißt es mal wieder: nach dem Weltrekord ist vor den Weltrekord.

Die zweite 500 PS-Rakete wird in 2018 gestartet……. NO MERCY!

Euer
Mr. Hayabusa / Elmar Geulen


6. September 2015

(Zu diesem Pressetext kann ich auf Anfrage gerne hochauflösende Bilder zur Veröffentlichung bereitstellen: info@mr-hayabusa.de
Ebenso stehe ich zur Erstellung eines Filmbeitrages zur Verfügung. Elmar Geulen / Mr. Hayabusa 0172 / 24 66 038)

MR. HAYABUSA
Neuer Geschwindigkeitsweltrekord für straßenzugelassene Motorräder
ohne Verkleidung mit „naked bike“ LKM Suzuki B-King
295,5 km/h
BAB-A31 am 06.09.2015

Trotz meines 3fachen Genickbruchs in 2013 http://mr-hayabusa.de/mr_hayabusa_presse_und_tv_presseberichte_13.php habe ich nun am vergangenen WE meinen eigenen Geschwindigkeitsweltrekord von 283,4 km/h auf eine neue Bestmarke von 295,5 km/h hochschrauben können.

Aber gehen wir chronologisch vor:

Samstag, der 5. September 2015
Mittags habe ich aus aerodynamischen Gründen mit Gummianzug und 15 kg weniger Körpergewicht als in 2013 – einem nochmals von LKM - Hennes Löhr abgestimmten B-King-Hayabusa-Motor und mit zwei unabhängig voneinander wirkenden Meßsystemen von MEMOTEC die A1 bei Euskirchen zu letzten Testfahrten genutzt.
Natürlich war der Verkehr selbst samstags um die Mittagszeit nicht ideal für einen neuen Speedweltrekord- bei 279 km /h war dann auch auf der A1 berghoch Richtung Nettersheim Schluss.

Das Team war aber angesichts der oben genannten Vorbedingungen mit dem Ergebnis recht zufrieden. Jetzt wurde die Suzuki LKM-B-King in den Anhänger geschoben und der Wochenendtrip zur A31- konnte beginnen.

Wir waren stabsfeldmäßig ausgerüstet- mein Neoplan Skyliner Nightliner mit 5kw-Diesel-Generator sorgte für ein Rolling Home mit Stromversorgung auf dem A31-Parkplatz Kalter Bach. Der war nun unsere Basislocation für den anstehenden Speed-Weltrekordversuch.

Um ca. 19.00 Uhr streifte ich mir einen Schwimmanzug über, die B-King wurde proppevoll getankt und der S20 Evo von BRIDGESTONE waren bei noch abtrocknender Straße die beste Reifenoption. So konnte es losgehen - die Jagd auf einen neuen Speedweltrekord.

Im Gegensatz zu dem letzten Speedweltrekord für straßenzugelassene Motorräder, der 2011 auf einer Ex- Russenflugplatz -Landebahn mit 3000m und Lichtschrankenmessung stattfand, ging ich jetzt einen anderen Weg.
Weg von der Landebahn mit allen fünf Metern Dehnungstreifen mit Bitumenfüllung, die selbst einem Öhlins- Fahrwerk wirklich alles abverlangte. Hin zur BAB- der bundesdeutschen Autobahn. Die A 31 ist auf Grund Ihrer Streckenführung und vergleichsweise wenig Verkehr im Prinzip gerade dazu prädestiniert, einen Highspeedtest durchzuführen- es gibt dort keine Geschwindigkeitsbeschränkung, also „full gas“, aber immer mit dem Bewusstsein, keinen anderen zu gefährden- es herrscht die STVO!

Auch bei der Messung des Weltrekordversuches ging ich einen neuen Weg. Dabei ließ ich mich vom CEO der Firma memotec – Ulli Mesch beraten.
memotec Messtechnik ist in Motorsportkreisen seit 1995 ein Begriff mit ständig wachsender Bedeutung für Hersteller, Teams und Fahrer. Der stetige Drang zu neuen Technologien hat auch dazu geführt, dass sich das Leistungsspektrum von memotec Messtechnik längst nicht mehr nur auf den Motorsport beschränkt, sondern immer mehr von der Industrie genutzt wird, denn was im Motorsport gut ist, kann in der Industrie nicht schlecht sein.

Im Motorsport sind AIM und memotec heute in allen Bereichen unterhalb von Moto GP; Formel1, Indycar und LeMans fester Bestandteil für Fahrer, Teams und Veranstalter. memotec selbst beliefert und betreut 2015 folgende Automobilsportserien: TCR international, DTM, FIA F3, ADAC GT-Masters, VLN, Creventic 24h Series, 24h Nürburgring, ADAC F4, Audi TT-Cup, Toyota GT 86 Cup, Opel Astra OPC Cup u.v.a.m.
Großen Anteil an dieser Entwicklung hat der italienische Elektronikhersteller AIM Sportline, für den memotec Messtechnik seit dem ersten Tag Exklusivimporteur für den deutschsprachigen Raum ist. Die innovativen Produkte für Zeitnahme & Datenaufzeichnung haben die Mailänder inzwischen weltweit zum Marktführer gemacht. Neben den Produkten von AIM bietet memotec Messtechnik eine ganze Reihe weiterer Mess- und Prüfgeräte an.
Ich selbst vertraue seit mehreren Jahren auf die Messtechnik von memotec - auch bei meinen beiden SD-Performance Turbo- ayabusas sind AIM-MXG Dashlogger von memotec in Dienst.

Ulli Mesch schlug mir für meinen neuen Geschwindigkeitsrekordversuch eine 100 % genaue doppelte Geschwindigkeitsmessung mit zwei unabhängig voneinander arbeitenden AIM-Solo DL vor - doppelt gemoppelt hält besser!!
Ich sollte ihm dann nach dem Weltrekordversuch die zwei AIM-Solos direkt zusenden und memotec würde dann die zwei Geräte auslesen und den Maximumspeed dann auch dokumentenhaft schriftlich bestätigen.

Jetzt war ich auf der A31 und machte mit meinem aqua shere wetsuit Modell „Racer“ (der Name passte ja perfekt) von Aqua Lung GmbH eine möglichst windschlüpfrige Figur.

Ich möchte nicht wissen, was sich Autofahrer dachten, als ich als Rubber Duck diese… recht zügig überholte. Ich kam auf wiederum 279 km/h, dann war die LKM-B-King bei einer Sekundärübersetzung von 18:45 im Drehzahlbegrenzer.

Doch so schnell wie der Speed hoch ging, so schnell war auch der Tank leer- ich bekam ein Riesenproblem auf dem Weg zurück zu meiner Motorhome-Basis, dem BAB-Parkplatz Kalter Bach. In meiner Not um Sprit zu sparen, hängte ich mich in den Windschatten eines Pferdetransportanhängers und fuhr ca. 40 km in dessen Windschatten. Total durchfroren und bei einbrechender Dunkelheit erreichte ich meine Basisstation. Mein Genick schmerzte extrem ob der hohen cw-Wert-Belastung- ich musste für die Nacht schmerzstillende Tabletten einwerfen, denn am nächsten Morgen in der Früh um 8.00 Uhr stand der finale Weltrekordversuch an- mit einem möglichst „kleingefaltetem Elmar“.
Mein Hauptproblem seit meinem dreifachen Genickbruck in 2013 ist die Tatsache, daß ich, wenn ich mich auf dem Bike kleinmache, den Kopf nicht mehr so wie früher in den Nacken legen kann- Resultat- ich sehe nicht mehr viel von der Straße- primär blicke ich in Richtung Tank- echt no good!
Aber auch für diese Dilemma gab es Support von Spezialisten:
Deutschland-SHARK-HELMETs-Chef Stefan Piwek gab mir einen speziellen Shark-Helm mit einem nach oben hin erweiterten Sichtfeld - jetzt war auch die Straße wieder halbwegs in Sicht…

Meine beiden Freunde und Mechanikermeister Lars & Daniel rechneten dann kurz und die finale Übersetzung wurde abends noch auf 18:42 verlängert.

Sonntag, der 6. September 2015
Ich muss eingestehen, dass ich Sonntagsmorgen schon um 5.30 Uhr in der Früh wach war- normalerweise für mich noch Tiefschlafzeit- aber ich war trotz meiner langjährigen Rekord-Erfahrung aufgeregt.
Es standen doch einige Fragen im Raum:
Wie hält sich das Wetter?
Wie viel Verkehr ist am Sonntagsmorgen schon auf der A31?
Ist die LKM-Suzuki-B-King leistungsmäßig auch in der Lage bei einer Endübersetzung von 18:43 einen neuen Speedweltrekord aufzustellen- geht der bärenstarke LKM- Motor auch mit dieser Übersetzung bis in den Drehzahlbegrenzer?
Was macht meine Achillesferse - der Nacken?

Doch als ich dann im Neoprenanzug auf der B-King saß und meine beiden Mechaniker rituell per Hand abklatschte, da war ich wieder der Alte. Fokussiert auf mein Vorhaben, war ich nun wie in einem Tunnel - go for it!

Die A31 war um 8.00 Uhr fast alleine mein, die Straße war trocken und mein Nacken hatte sich zumindest erholt. Dann ging es auch recht schnell – ich konnte sowohl in Richtung Emden als auch in der Gegenrichtung Oberhausen beide Male denselben Speed von 295 km/h erreichen.
Das Mr. Hayabusa-Team feierte dann den NEW WORLD RECORD so gegen 9.30 Uhr morgen ohne Champagner- auch mal was Neues- in einem nahegelegenen McDonald mit Ham & Egg.

Ich möchte aber an dieser Stelle nachhaltig darauf hinweisen- seid nicht so „zielorientiert“ oder besser ausgedrückt so „verrückt“ wie Mr. Hayabusa und nutzt beim Motorradfahren echte Schutzkleidung- das mit dem „Gummianzug“ ist im Grunde sträflich und dumm, aber ich wollte unbedingt -koste was es wolle- meinen neuen Speedweltrekord.
Ich danke dem Herrgott, daß er noch einmal schützend seine Hand über mich gehalten hat. Ich werde in spe solche kranken Aktionen definitiv nicht mehr machen. VERSPROCHEN.
Stattdessen freue ich mich in spe, wenn ich wieder meine Skill Skin optimierte & maßgeschneiderte & Held-„Ritterrüstung“ anziehen kann - das ist wieder ein echtes Gefühl von Sicherheit.

Noch eine wichtige persönliche Anrede an meinen Freund & Lebensretter Dr. Martin Theis vom St. Willibrord-Spital in Emmerich:
„Lieber Martin, natürlich bist Du derjenige, der es mir erst ermöglicht hat, nach meinem dreifachen Genickbruch überhaupt weiterleben zu können und mich jetzt wieder am Limit bewegen zu können. Ohne Dich und Deine Kunst wäre ich mit Sicherheit jetzt im Rollstuhl. Das werde ich Dir nie vergessen, mon ami.“

Dank an die Suzuki Deutschland GmbH; Dank an mein Mr. Hayabusa-Dream-Team, Dank an meine Sponsorpartner, explizit möchte ich an dieser Stelle „Engineering Artistry“ erwähnen.
Danke Euch Gylua & Peti für Euren bedingungslosen Support - ich hoffe in 2016 mit Euch auf weitere Höhepunkte in meinem Racerleben.

Diesen Weltrekord widme ich hiermit einem wertvollen Menschen,
der im Moment einen harten & steinigen gesundheitlichen Weg beschreitet.
Mario, mein Freund, sei stark und kämpfe Dich zurück –
ich weiß, Du schaffst auch diese schwere Hürde in Deinem Leben.


8. September 2012

neuer Geschwindigkeitsweltrekord

"Mr. Hayabusa" hat seinen 15. Weltrekord

Mit 330,43 km/h schnellstes Motorrad mit Straßenzulassung

"Da haben wir nochmal Glück gehabt mit dem Wetter" mag zunächst manch einer der Zaungäste gedacht haben, denn am 8. September 2012 liegt die ehemalige Startbahn für Phantom-Jets bereits um 8.00 Uhr morgens in strahlendem Sonnenschein. Es ist die Stunde der Wahrheit für Profi-Rennfahrer Elmar Geulen, denn heute soll der verpatzte Weltrekordversuch vom Vorjahr endgültig in die Vergangenheit geschickt werden. Ort der Handlung: das Testgelände von General Motors/Opel in Pferdsfeld/Rheinland-Pfalz.

Doch einer ist wegen der hochsommerlichen Temperaturen nicht so recht glücklich - der Rekordfahrer selbst. Sein Team war extra so früh wie möglich an die Strecke gekommen, in der Hoffnung, bei möglichst kühler Morgenluft an den Start zu gehen. Die enthält nämlich deutlich mehr Sauerstoff: darüber freut sich der Motor und kann maximale Leistung bereitstellen.
Stattdessen hitzeflimmernder Asphalt wie in einem texanischen Roadmovie.

Alles ist seit etlichen Monaten perfekt vorbereitet, und doch dominiert das Unvorhersehbare zunächst den Beginn des Weltrekordtages: während der Startvorbereitungen bricht eine Halterung am Motorradständer - das fertig präparierte Rekordbike kracht zu Boden. Bange Minuten. Hochpräzise Bauteile könnten beschädigt sein; die Lenkgeometrie und das für den Rekordversuch so wichtige Geradeauslauf-Verhalten sind in Gefahr. Die aerodynamische Verkleidung ist gerissen, das könnte den ohnehin problematischen Luftwiderstand negativ beeinflussen.

Die Team-Mechaniker Daniel Lauenstein und Lars Römer arbeiten fieberhaft, aber gewohnt professionell. Jede Hand weiß was zu tun ist, das Technikerduo ist aus vielen Renneinsätzen krisenfest. Und so gibt es nach kurzer Reparaturzeit Entwarnung - es kann gestartet werden.

Wieder und wieder muss nun Rennfahrer Elmar Geulen das drei Kilometer lange Asphaltband entlang rasen, damit die geeichte Präzisions-Zeitmessanlage kalibriert werden kann. Die Messung darf keinen Zweifel zulassen, mogeln ausgeschlossen: In die Lichtschranke rein, aus der Lichtschranke raus. Unbestechliches Messergebnis.
Technisch verstärkt wird das Zeitmess-Team (B-Sys Zeitmessung) durch die Firma EP:Gayer aus dem nahegelegenen Bad Sobernheim: sie stellt einen großen Anzeige-TV zur Verfügung, damit anwesende Medien-Vertreter die jeweils gemessenen Zeiten schnell und deutlich erkennen können.

Während dieser Einstellfahrten definiert "Mr. Hayabusa" auch seinen Bremspunkt, der etwa 500 Meter vor dem Streckenende liegt. Immerhin soll das 400 PS starke Motorrad nicht nur auf über 300 km/h beschleunigt werden - Fahrer und Bike müssen auch heil wieder zum Stehen kommen ...
Schon die ersten Fahrversuche zeigen: die Piste ist insgesamt etwas knapp. Um nicht über das Ende hinaus in ein abschüssiges Feld zu fliegen muss der Rennprofi herzhaft "in die Eisen gehen".

Trotzdem kommt es zu einem unfreiwilligen Ausritt - das Bike rutscht gefährlich schlingernd in den Acker. Doch offenbar sind Elmar Geulens antrainierte Reflexe aus erfolgreichen Motocross-Jahren (4facher Deutscher Meister) noch abrufbar, und es geht gut aus.
Safety first - Sicherheit ist wichtig. Ein Sturz bei über 300 km/h ist kein Kindergeburtstag. Allerdings kann Sicherheitsbekleidung auf modernstem Niveau viel Schlimmes verhindern. In Sachen äußerer Schutz vertraut "Mr. Hayabusa" auf die einzigartigen Held-Kombis, optimiert von den der Ledergurus von "Skill Skin"
Doch auch der "Sicherheit für Drunter" kommt längst eine hohe Bedeutung zu. Sogenannte Funktionsunterwäsche hilft im Ernstfall dem Rennfahrer, buchstäblich seine Haut zu retten.
In dieser Hinsicht verlässt sich das Team "Mr. Hayabusa" inzwischen auf die Kompetenz von "SGS St. George's Shield" und deren Unterziehkleidungs-Konzept. Das Kleidungsmaterial nennt sich Abra-Tex und verfügt über hervorragende schnitt- und abschürfhemmende Eigenschaften. Abra-Tex ist auch temperaturfest bis 400°C, was einen sehr guten Schutz gegen Brandwunden gewährleistet, wie sie z.B. beim Kontakt mit dem heißen Auspuff oder beim Schliddern über Asphalt entstehen können. Selbst wenn in Falle eines Sturzes die Lederkombi äußerlich unbeschädigt bleibt, können schlimme Hautverletzungen entstehen.  Abra-Tex ist atmungsaktiv und verfügt über einen sogenannten "Docht-Effekt", der die Feuchtigkeit (etwa vom Schwitzen) zuverlässig weg von der Haut nach außen transportiert.

Professioneller Motorsport ist Teamarbeit, keine Einzelleistung. So kommt es nach jedem Lauf zum kurzen, aber intensiven Gedankenaustausch mit den Technikern. Zu deren Verfügung wurde ein regelrechtes Arsenal von Geräten und Hilfsmitteln ins Testcenter transportiert - ein logistischer Balanceakt, der letztlich nur mit Hilfe der Alpha Autovermietung Jörg Friesike (Euskirchen).
Permanent müssen mehrere, scheinbar unvereinbare Probleme parallel bearbeitet werden: Trotz des heißen Asphalts müssen beispielsweise die Reifen beim Start auf ca. 90 Grad geheizt werden, um perfekte Bodenhaftung zu garantieren und ein Reißen der Karkasse sicher auszuschließen. Dies geschieht mit Hightech-Reifenwärmern der Marke HSR, die ebenfalls mit Spezialisten vor Ort war. Gleichzeitig muss der extrem heiße Motor nach jedem Run mittels eines überdimensionalen Gebläses abgekühlt werden. Stress für Techniker und Fahrer gleichermaßen.

Wenn der Rekordjäger zwischendurch kurz den Helm abnimmt zeigt sich Sorge in seinem Gesicht. "Der Ladedruck stimmt nicht, die Motorleistung ist zu schwach" flüstert er; das angereiste Kamerateam vom Nachrichtensender N24 soll von den anfänglichen Technikproblemen nichts mitbekommen. Wieder analysiert das Mechaniker-Team den Fehler und behebt ihn zügig.
Dann geht alles sehr schnell: "Achtung Messanlage! Ich fahre den ersten richtigen Versuch."
Etliche Augenpaare der Team-Mitglieder und Reporter krallen sich am Monitor fest. Jetzt die Anzeige - 324 km/h. Weltrekord.
Allen fällt ein Stein vom Herzen, aber Elmar Geulen bleibt in Helm und Kombi. "Da muss noch mehr gehen. Wir machen weiter."

Mittlerweile steht die Sonne im Zenit, und alle Anwesenden suchen den spärlichen Schatten der Teamzelte wie Hunde auf einem afrikanischen Basar. Die Hitze ist erbarmungslos. Keiner kann sich vorstellen, wie sich das unter Elmar Geulens Helm, der schweren Rennkombi und der darunter liegenden Sicherheits-Wäsche anfühlt.
Atmen wird zum Kraftakt, doch dem 55jährigen Weltrekordler geht die Luft nicht aus. "Ich habe immer meinen persönlichen Luftkurort dabei", schmunzelt er. Geheimnisvolle Andeutung, die sich schnell aufklärt: in der mentalen Vorbereitungsphase für den nächsten, alles entscheidenden Versuch sieht man ihn entspannt neben einem zunächst medizinisch anmutenden Gerät sitzen, aus dem ein kleiner Schlauch zur Nase des Rennfahrers führt. Die Aufschrift "Airnergy" macht neugierig, und Physio-Betreuer Guido Bierther - selbst aktiver Rennfahrer - klärt auf: "Es handelt sich um ein technologisches System zur energetischen Optimierung des Atemluft-Sauerstoffs, die sogenannte Spirovital-Methode. In dem Gerät wandeln von uns entwickelte Katalysatoren den Sauerstoff von seiner ursprünglichen (energieärmeren) Triplettform in energiereichen Singulett-Sauerstoff um. Diese Sauerstoff-Form kennt unser Körper, denn er produziert ihn auf zellulärer Ebene auch selbst. Dabei wird nicht etwa der Sauerstoffanteil (ca. 21%) in der Atemluft erhöht, sondern stattdessen qualitativ verbessert. Das führt u.a. zur Verbesserung der Ausdauerleistung bei Leistungssportlern."
Das System kann erfolgreich auf millionenfache Anwendung in 70 Ländern verweisen und ist im professionellen Motorsport im allerpositivsten Sinne als Mittel zur gesunden und legalen Leistungsoptimierung bekannt. Zu den überzeugten Anwendern gehört Formel 1-Pilot Jenson Button ebenso wie das AMG Mercedes DTM-Team.
Frage an den 15fachen Weltrekordler Elmar Geulen: Hilft es?
Die Antwort: "Airnergy ist seit vielen Jahren fester Bestandteil meines intensiven Fitnessprogramms. Es hilft mir nachweislich, mein nötiges physisches Level zu erreichen und aufrecht zu erhalten, meine Konzentration zu verbessern und meine Regeneration zu optimieren. Und es ist gesund. Mich kann man nur mit Leistung und Tatsachen überzeugen. Airnergy ist das gelungen."

Die Hoffnung auf nachmittägliche Abkühlung wird von der Prognose des Wetterdienstes zerstreut, Geulen steigt trotzdem hochmotiviert auf seine Suzuki.
Doch die äußeren Umstände zehren auch an der Technik. Diesmal die Reifen: der brennend heiße Anti-Skid-Belag - auf Flugpisten ein Garant für effektive Bremswirkung auch bei Eisglätte - bietet zwar reibeisenartigen  Grip, frisst deshalb aber die Reifen besonders gierig, zumal die Strecke relativ staubig war, was zu extrem hohem Wheelspin (Durchdrehen des Hinterrades) führte. Probleme, bei deren Lösung einmal mehr das Knowhow der anwesenden Bridgestone-Spezialisten Clarissa Walther und Klaus Kirchner gefragt war.
Reifenwechsel, und ab! Wie eine Raubkatze faucht die Suzuki Hayabusa vom Start weg, das Vorderrad will sich in jedem Gang vom Boden heben. Atemberaubend, wie schnell es die gut 2,5 Kilometer entfernte Lichtschranke erreicht. Kein Kamerawagen kann ihm auch nur annähernd folgen.
An der Messanlage bricht Jubel aus, Fäuste recken sich gen Himmel. 330,43 km/h! Kein straßenzugelassenes Motorrad auf diesem Planeten war vorher so schnell. Um jeden Zentimeter wurde hart gekämpft, denn bei Geschwindigkeiten jenseits von 300 km/h wird die Performance des Bikes nicht mehr linear generiert - die Leistungsausbeute entspricht nun einer Exponentialfunktion. Im Klartext: Jedes weitere km/h benötigt immer mehr zusätzlichen PS-Aufwand.
Bei der technischen Vorbereitung zählen Details, an deren Lösung zuverlässige Teampartner beteiligt sind. Ein Problemthema, das dem Mechanikerteam seit der Weltrekord-Schlappe 2011 Sorge bereitet hatte, waren die Batterien. Mit den Akkus von BF Bikefire wurde endlich ein kompetenter Partner rekrutiert - die Competition Bikes von "Mr. Hayabusa" profitieren davon in Hinblick auf Gewichtseinsparung und Betriebssicherheit. 

Für "Mr. Hayabusa" Elmar Geulen und sein Team gibt es Grund zum Feiern, was im nahe gelegenen Hotel "Maasberg Therme" (Bad Sobernheim) freimütig in die Tat umgesetzt wird. Hier in der "Toscana Deutschlands" werden die "Akkus" wieder aufgeladen - bei leckerem Essen und dem einen oder anderen guten Tropfen. Bis spät abends wird gelacht, gelebt und gefeiert.


Nachtrag:

Natürlich haben sich die News vom neuen Weltrekord wie ein Lauffeuer per Nachrichten und Internet verbreitet. Genauso schnell standen die ersten Kommentare im Netz. Wohl gemeinte Glückwünsche meist, für die sich das Team herzlich bedankt.

Und an die Adresse von Kommentierern à la "... keine Kunst, mein Kumpel ist selbst schon schneller gefahren ...":
Die Rekordgeschwindigkeit wurde mit einer im professionellen Motorsport eingesetzten Präzisions-Messanlage ermittelt; es liegt ein offizielles Messprotokoll vor. Die Differenz solcher Messeinrichtungen zu den meist positivierend-übertreibenden Tachoanzeigen ist erheblich.
Selbst das zu Kontrollzwecken vom Team zusätzlich involvierte GPS-Messgerät (kein Billigprodukt!) wies bei mehreren Läufen eine Differenz im zweistelligen Bereich mehr auf (!).

Liebe Suzuki-Fahrer, liebe Bikerfreunde - wir haben unser Herz alle demselben Lifestyle verschrieben: der Freiheit, die man nur auf zwei Rädern begegnen kann. Manche von uns sind Freizeitfahrer, manche sind ambitionierte Motorsport-Fans. Manche sind Profiracer. Viele genießen und kommunizieren das Gefühl, schnell unterwegs zu sein. Sehr schnell. Auf öffentlichen Straßen wollen wir keinen Wettstreit abhalten, genauso wenig wie mit Sprüchen ohne Wahrheit aus der Anonymität des Internets heraus.
Auf der Straße geht es um Sicherheit - um unsere wie um die Anderer. Nehmen wir diese Verantwortung wahr.
Auf der abgesperrten Rennstrecke ohne Gegenverkehr können wir uns gern treffen und um Meter und Sekunden kämpfen. Nice to meet you!

Elmar Geulen / Mr. Hayabusa & Michal Busch / Pressedienst Koch


Adrenalin-Kick auf dem Motorrad
Deutscher bricht Weltrekord mit 330 Km/h


N24, Sat1 und Pro7 berichteten tagesaktuell!

September 2011




Zwei Versuche – ein Volltreffer
Text und Fotos: Internationaler Pressedienst Koch (Ulm)

Mr. Hayabusa mag keine halben Sachen. 700 Kilometer Anreise mit 30 Tonnen Racing-Equipment für nur einen Weltrekordversuch? Warum dann nicht gleich noch einen weiteren Rekord anpeilen?

Gesagt – Getan. Auf dem Plan für die beiden Tage, an denen dem Team das "Driving Center" Groß Dölln (ehemals größter Militärflughafen der russischen Armee in Brandenburg) zur Verfügung gestellt worden war, stand kurz und bündig:


05./06. September 2011:

1. Weltrekord "Schnellstes straßenzugelassenens Motorrad" (Ziel: 350 km/h)
mit einer modifizierten Suzuki Hayabusa.

2. Weltrekord "Schnellstes Naked Bike" (unverkleidetes Motorrad; Ziel: an die 300 km/h) mit einer ebenfalls straßenzugelassenen Suzuki B-King.


Anreise schon am Abend des 04.09. (Sonntag) - und die stand zunächst unter keinem guten Stern. Ein Reifenplatzer  am Motorrad-Trailer brachte den Teambus "Neoplan Skyliner Nightliner" samt Mannschaft und Material aus dem Zeitplan. Nach erfolgter Reparatur - von den Rennmechanikern Daniel und Lars in Rekordzeit durchgeführt - versagte dann das Navi im Dschungel des ehemaligen Militär-Sperrgebiets.

Endlich, es war schon dunkel geworden, stand die komplette Team-Infrastruktur an ihrem Platz.
Zeit für das ausführliche Team-Meeting. Mit dabei: Rekordjäger Elmar Geulen; die Mechaniker Daniel Lauenstein und Lars Römer; Mathias Henes von Suzuki International Europe; Filmemacher Steven Strange aus England sowie Karin Koch und Michael Busch (Internationaler Pressedienst Koch) als Pressesprecher.

Ein Blick aufs aktuelle Wetter-Radar bringt die erste Ernüchterung: morgen (Montag) Regen, den ganzen Tag. Ein Drehteam des MDR wird erwartet - die Dreharbeiten werden kurzerhand auf den Dienstag verlegt; der verspricht trocken zu werden.

Die weitaus schlimmere Hiobsbotschaft überbringen die Mitarbeiter des Driving-Center: trotz der verbindlichen Buchungszusage von Betriebsleiter Peter Moers, die vor etlichen Wochen erfolgt war, hatte man einen  zahlenden Kunden auf denselben Termin gelegt. Die 3,5 Kilometer lange Piste würde nicht zur Verfügung stehen. Kürzer kam nicht infrage, denn Mr. Hayabusa würde die Rekordmaschine nicht nur auf ein Tempo weit jenseits der 300 km/h beschleunigen müssen - er muss auch wohlbehalten wieder zum Stillstand kommen. Die nötige Länge hat nur die vereinbarte Landebahn.

Protest, sachliche Diskussion, Beschwichtigung durch Peter Moers: "Ich schaufele euch ein Zeitfenster frei."

Ein Zeitfenster anstelle der vereinbarten zwei Tage - der Zeitplan konnte nur noch rudimentär eingehalten werden und stellte sich mehr und mehr als reines Chaos dar. Dazu noch das Wetter...


Der Montag (05.09.2011) - eigentlich sollte bereits frühmorgens mit dem "Herantasten" an die Rekordgeschwindigkeiten begonnen werden - ließ wetterbedingt keine Möglichkeit, auch nur einen Meter zu fahren.
Theoretische Vorbereitung für die Dreharbeiten; einige Innenaufnahmen im Teambus; Interviews und technische Berechnungen.

Am frühen Abend trocknet die Strecke für einen Moment halbwegs ab, ist aber immer noch zu nass für die 400 PS starke Suzuki Hayabusa.
Wenigstens die B-King darf kurz auf die Piste, die aus groben Betonplatten besteht. Alle fünf Meter eine tückische Dehnungsfuge mit aufgewölbtem Bitumen - 700mal pro Fahrt wird das Fahrwerk kräftig durchgerüttelt.

Nach dem ersten Turn bestätigen sich die Befürchtungen: das unverkleidete Naked Bike stemmt sich gegen den starken Fahrtwind; und die breiten Schultern von Elmar Geulen in der rüstungsartigen Rennkombi machen die Aerodynamik auch nicht besser. Zudem herrscht extremer Gegenwind, der sich innerhalb von Sekunden auch mal in gefährliche Seitenböen verwandelt. Alles andere als günstige Bedingungen.

Elmars Kommentar: "Es ist, als würde ich versuchen, eine Schrankwand durch einen Orkan zu schieben!"
Krisensitzung. Die Mechaniker Daniel und Lars arbeiten im Schulterschluss mit Mathias Henes von Suzuki International Europe fieberhaft an Details, die eine günstigere Aerodynamik und damit eine bessere Stabilität des Naked Bikes bei Topspeed bringen sollen.

Parallel dazu entscheidet sich Elmar, beim ernsthaften Rekordversuch mit der B-King auf die Rennkombi zu verzichten. Wie ein gegen den Wind gestelltes Segel wirkte die protektorbewehrte Silhouette des kräftigen Extremsportlers.
Er wird den Rekordversuch in einem gummierten Triathlon-Schwimmanzug wagen - der ist natürlich deutlich windschlüpfriger, bietet aber keinerlei Sicherheits-Elemente.
"No risk, no fun - es geht um einen Weltrekord. Den bekommt man nicht geschenkt" lautet Elmars knappe Erklärung.


Dienstag (06.09.2011) Es wird ernst. Trocken, Sonne - aber der Wind ist noch extremer als gestern. Unkalkulierbar wechselt er Richtung und Heftigkeit.
Hektische, aber organisierte Betriebsamkeit kommt auf. Das Drehteam vom MDR unter Leitung von Dr. Frank Bechert trifft ein und ist im Handumdrehen einsatzbereit. Filmemacher Steven Strange aus London steht "Gewehr bei Fuß", um die Action für Suzuki International Europe ins Bild zu setzen.

Das letzte Wort haben die Mechaniker: Sprit rein, noch ein letzter Check - dann erwecken sie die 400 PS der Suzuki Hayabusa zum Leben.

Jetzt geht alles sehr schnell. Die Kamerateams und die technischen Helfer schwärmen aus und versammeln sich an der Lichtschranke mit dem Anzeigedisplay.
Gemessen wird auf zwei Wegen: per Präzisions-Lichtschranke sowie mittels eines geeichten GPS-Messgerätes vom extra angereisten TÜV Rheinland. Die Messergebnisse sollen einwandfrei und unanfechtbar sein - schließlich geht es um einen Weltrekord.

Start! Wie ein Pfeil schießt die Hayabusa über die bockige Landebahn - kein komfortables Gleiten, wie andere Rekordfahrer es auf dem Salzsee von Bonneville (USA) erleben. Das hier ist Hardcore. Wenn Elmar bei Tempo 300 nur eine Sekunde lang den Blick von der Piste auf den Drehzahlmesser wendet, dann hat er die Länge eines Fußballfeldes blind durchquert.

Vierter Gang, Fünfter. Dann kann man es hören: der Motor verliert an Leistung. Eine blaue Rauchwolke verheißt nichts Gutes. Elmar kann nur noch ausrollen und passiert die Lichtschranke mit 309 km/h. Schade. Aus.

Die Enttäuschung erfasst alle, die für diesen Moment monatelang hart gearbeitet haben. Einige Minuten lang will niemand reden.

Dann muss es professionell weitergehen, schließlich steht die nächste Rekordjagd an. Den Frust abschütteln und zurück zur Konzentration.

Als Elmar Geulen im dünnen Schwimmanzug aus dem Teambus vor die Kameras tritt, wird allen richtig klar: der Profirennfahrer riskiert für diesen Rekord alles; mehr als jemals zuvor in seiner Karriere. Der Mensch Elmar tritt hinter dem Sportler "Mr. Hayabusa" zurück - so ist es wohl immer, wenn Weltbestleistungen realisiert werden sollen.

Wieder kommt Bewegung in den Tross aus Kameraleuten und Technikern, wieder trifft man sich an der Lichtschranke.
Der Startpunkt ist 2600 Meter von hier entfernt (hinter der Lichtschranke beginnt die Bremszone).
Bevor wir die B-King sehen können hören wir sie heranfauchen. Es hört sich gut an; keine Spur von Leistungsmangel.
Dann fliegen Mann und Motorrad mit martialischem Dröhnen durch die Lichtschranke. 283,4 km/h. Weltrekord!
Vergessen sind für einige Augenblicke Frust und Enttäuschung; irgendwie liegen sich alle in den Armen.

Dann ist es Zeit für "Manöverkritik"; und die von Emotionen befreite sachliche Bilanz sieht gut aus:
Der von vornherein als der schwerere eingeschätzte Weltrekordversuch ist gelungen. Das aerodynamisch kritische Naked Bike wurde von Elmar Geulen auf Weltrekord-Geschwindigkeit pilotiert. Der Rennfahrer, die Mechaniker und die Vertreter von Suzuki International Europe können zu recht stolz sein auf diesen Erfolg.

Das zweite Rekordziel - aufgrund optimaler Leistungsreserven und guter Aerodynamik als das leichtere angenommen - konnte nicht erreicht werden. Allen Beteiligten war aber auch von Anfang an klar: wenn wir in solche Grenzzonen menschlicher und technischer Leistungsfähigkeit vordringen, dann ist ein Gelingen alles andere als selbstverständlich.

Theoretische Berechnungen auf der Grundlage, dass die Suzuki Hayabusa kurz nach dem Schalten vom vierten in den fünften Gang schon 309 km/h erreicht hatte, ergaben: Rein rechnerisch hätte sich der Topspeed bei 370-380 km/h eingestellt.

Doch "Hätte, Wollte, Könnte" zählt nicht bei Rennprofi Elmar Geulen. Es hat diesmal nicht sollen sein. Punkt.

Technische Defekte kommen "in den besten Familien" vor - Hochleistungsklassen wie Formel 1 und Moto GP können ein Lied davon singen, trotz hoher Budgets und Designer-Rennstrecken. Manchmal ist am besten Motor nur ein kleiner 3-Euro-Schlauch schuld am Totalausfall.
Was letztendlich zum Defekt am Hayabusa-Motor führte kann noch nicht gesagt werden. Die Techniker müssen für eine genaue Analyse das Aggregat zerlegen und alles gründlich durchchecken.

"Mr. Hayabusa" und sein Team halten es mit den (leicht abgewandelten) Worten des legendären Fußballtrainers Sepp Herberger:
"Nach dem Versuch ist vor dem Versuch."

Elmar Geulen jedenfalls hat sich fest vorgenommen, diesen Weltrekord-Versuch zu wiederholen. Die investierte Arbeit darf nicht umsonst gewesen sein.

Gerade erreichte das Team die konkrete Anfrage einer großen TV-Produktion, den neuen Rekordversuch fürs Fernsehen begleiten zu dürfen. Also: Fortsetzung folgt.

Nachtrag: Mittwoch, 07.09.2011

"Mr. Hayabusa" ist als Kopfgast in die Livesendung "Hier ab Vier" beim MDR in Leipzig geladen.
Der Rennfahrer wird gebeten, sich um 14.30 Uhr beim Sender einzufinden. Redaktionelle Vorbesprechung, Maske etc.

Um diese 14.00 Uhr befindet sich Elmar noch in Groß Dölln - 267 Kilometer von Leipzig entfernt, wo sich alle Vormittagstermine verzögert haben.

Um 15.00 Uhr treffen die Team-Pressesprecher von "Internationaler Pressedienst Koch" im Studio ein, wo sie ein cooler, aber leicht besorgter Redaktionsmitarbeiter begrüßt. Wo ist Elmar?
Um 15.45 Uhr (15 Minuten vor Sendungsbeginn) kommt von der Redaktion die Info: wir haben eine Deadline, und die ist nun langsam erreicht.

15.52 Uhr lassen die vertrauten Klänge einer Suzuki B-King den Vorplatz zum Studioeingang erzittern, der eigentlich nur für Fußgänger gedacht ist.
Zielanflug von "Mr. Hayabusa", der mit Polizei-Eskorte am Sender ankommt. Eigentlich hatte die Polizisten den flotten Biker gestoppt, um mit ihm ein "Hühnchen zu rupfen", weil er die Straßenverkehrsordnung aus Zeitnot ansatzweise etwas locker ausgelegt hatte...

Als Elmar die Situation erklärte zeigten sich die Ordnungshüter jedoch von einer sehr kooperativen Seite und schaufelten dem späten Studiogast den Weg durch Leipzigs dichten Verkehr frei.

Riesendank an die Motorradstaffel Leipzig!!!

Kurz umziehen, Maske im Stehen, kurzes Briefing zu den Interviewfragen - und pünktlich um vier sitzt ein äußerlich relaxter "Mr. Hayabusa" im Studio und plaudert in gewohnt-unterhaltsamer Manier über seinen jüngsten Weltrekord.



Lifesendung "Hier ab Vier":
07.09.2011- Bericht & Interview – Mr. Hayabusa - Elmar Geulen
über neuen Speedweltrekord -283,4 km/h mit „naked bike“ LKM-SUZUKI -B-King



Mr. Hayabusas Speed Weltrekord mit einer Suzuki B-King


April 2011




Neuer Weltrekord auf Eisblöcken

Wir erinnern uns an die durch den schrecklichen Unfall von Samuel Koch abgesetzte Sendung des ZDF vom 4. Dezember 2010.

Hier waren Elmar Geulen & Jürgen Köhler in der Außenwette von „Wetten, dass“ als Protagonisten vorgesehen. Doch die Life-Sendung wurde erstmalig in 29 Jahren „Wetten, dass“ mitten in der Übertragung abgesetzt.
Das war dann auch der Anfang vom Ende von „Wetten, dass“, weil das ZDF nach der Querschnittslähmung von Samuel Koch keine „Riskowetten“ mehr umsetzen wollte.

Ostermontag, den 25.April 2011 fand sich ein regelrechter Tross auf dem Flugplatz Meinerzhagen ein - alleine Mr. Hayabusa Elmar Geulen kam mit 28 Tonnen Gewicht an: ein doppelstöckiger Neoplan Skyliner & Doppelachsanhänger brachte das Race-Equipment inklusive seiner 4 Hayabusarennmaschinen so vor Ort- eine logistische Glanzleistung.

Der Weltrekordversuch sollte ja wirklich aufwändig seitens Sport1 gedreht werden. Dazu wurden am Anfang und Ende der Landebahn als Start-und Zielbogen jeweils ein 15 Sekundenzelt – Schnellaufbauzelt von QUICKUPTENT mit 3m Durchmesser aufgestellt.

Weiter wurde der Start- und Zielbereich mittels mobilen Zaunwänden und Werbebannern optisch gebrandet. Ebenso wurde im "Fahrerlager" Zaunwände mit Werbebannern dazu benutzt, um Elmars neuen Intensivpartner HANHART Chronographen sowie seine ständigen Partner Suzuki und Bridgestone werbemäßig in den Weltrekord zu integrieren. Das bedeutete für das Team eine Menge manuelle Arbeit, da die Landebahn eine Länge von 1200m aufweist.

Für den Tag des geplanten Weltrekordes wurde mit dem Malteser Hilfsdienst – konkret der Geschäftsstelle Euskirchen unter Leitung von Andre Bung ein Deal geschlossen - sie waren somit ab Dienstagvormittag für unser „gesundheitliches Wohl“ auf dem Flugplatz verantwortlich.

Ebenso musste gewährleistet sein, dass auf die gesamte Länge der Strecke von 1200m ein Wasserfilm aufgetragen wurde; dies ermöglichte uns der hilfsbereite Flugplatzbesitzer: der „wahre Engel“ für uns hieß Friedhelm Müllensieper - einen hilfsbereiteren Menschen kann man nicht finden……an dieser Stelle noch mal unseren herzlichen Dank an DON Friedhelm.

Am Dienstag, dem Tag des geplanten Weltrekordes, traf der Sport1 Redakteur Florian Lauke mit einem flotten BMW 650i-Cabriolet morgens auf dem Flugplatz ein.

Dieser Wagen wurde von seinen Kameraleuten aufwendig mit Halterungen für die Filmkameras ausgerüstet, so dass nun spektakuläre Fahrszenen für SPORT1 gedreht werden konnten.

Dann jagte eine Kameraeinstellung die nächste.
Es wurden zeitgleich zwei Fernsehteams von den Protagonisten Elmar und Jürgen bedient.

Florian Lauke, der für den Dreh bei SPORT1 verantwortliche Regisseur, nutzte den Flugplatz als „dramaturgisches Instrument“ und ließ Mr. Hayabusa mittels eines Tragschraubers (auch Gyrokopter genannt) von Andre Jonas - seines Zeichens „Head“ von Flugluft - einfliegen.(Elmar war von dieser Aktion wirklich nachhaltig begeistert; der Pilot Andre Jonas wird ihn dieses Jahr mindestens noch einmal als „Beipack“ im Hubschrauber haben...)

Um die Mittagszeit waren alle Voreinstellungen gedreht. Jetzt ging es um die Wurst, genauer: es ging um einen Weltrekord mit einem Motorrad und dem Inline-Partner Jürgen Köhler, aber nicht auf seinen gewohnten Inlineskates sonder auf …Eisblöcken!! Im Startbereich wurde nun auf einen Eisblock der Größe 40 x 50cm zwei Skibindungen montiert. Als Nächstes wurden aus diesem Eisblock nun zwei gleich große Eisquader mittels einer Stihl-Motorsäge herausgesägt.

Weiter wurden Löcher in das Eis gebohrt, mittels Eisenschrauben wurden diese Skibindungen dann auf den Eisblöcken fixiert.

In Diesem Zusammenhang Dank von Elmar & Jürgen an die Firma BOSCH;
die haben wirklich geniale Akkuschrauber...

Das hört sich einfach an - aber die hohe Kunst besteht in dem „gefühlvollen Anziehen“ der Schrauben auf der Skibindung. Diese Schrauben müssen gewährleisten, dass die Eisklötze während der Rekordfahrt mit hoffentlich über 200km/h auch unter den Skischuhen des Extremsportlers Jürgen Köhler festgeschraubt bleiben. Wenn die Schrauben zu fest oder zu lose sind, ist die Konsequenz auf jeden Fall ein Bersten der Eisblöcke...

Jedoch sind Geulen / Köhler keine Hassadeure - auch für diesen Fall hatten Sie vorgesorgt, denn es gab an der am Motorrad angebauten Halterung auch eine Kniestange, auf die sich Jürgen bei dem Platzen der Eisblöcke zur Not hätte hineinziehen können.

Ebenso war es mittels einer Sprechverbindung möglich, sich selbst bei Tempo 200 glasklar zu verständigen.

In der Zwischenzeit hatte der Friedhelm Müllensieper vom Regionalflughafen über eine Breite von 1,50m die gesamte Landebahn auf 1200m gewässert.

Das war der gewünschte Schmierfilm für Jürgen und seinen Eisblöcken.

Negativ war dies nur für Mr. Hayabusa: auf einer nur 1200m langen nassen Piste auf über 200 km/h zu beschleunigen und dann noch diese skurrile Kombination Motorrad und „Eisblockman“ zum Stillstand zu bringen, bevor die Piste aufhörte.

Alle Vorbereitungen waren nun abgeschlossen, es wurde ernst.

Bei Außentemperaturen um die 25 Grad Celsius war für jeden Zuschauer klar, dass die Eisblöcke nur für eine kurze Zeit die gewünschte Konsistenz aufweisen würde... somit war Eile geboten.

Beim ersten Versuch schossen die zwei Extremsportler wie gewünscht mit beiden Eisblöcken durchs Ziel. Leider zeigte die Lichtschrankenmessung von Boll–Elektronik
188 km/h an.

Das war definitiv ein Weltrekord, der noch nie erreicht wurde; doch das Gespann Geulen / Köhler waren unzufrieden. Sie wollten doch einen Weltrekord jenseits der 200 km/h Schallmauer.

Also ging das ganze Prozedere wieder von vorne los. Erneut gelang es den beiden eine Zieldurchfahrt mit den Eisblöcken zu realisieren.

Resultat der Lichtschranke: 198,5 km/h.

Angesichts der Tatsache das die zwei knapp an der 200 km/h Marke vorbei schrammten, war allen Zuschauern klar: die machen sicherlich noch einen Versuch.

Jürgen bekam schon Muskelverkrampfungen in den Unterarmen, da half nicht Malteser Aquavit. Gesünder war der Malteser Hilfsdienst. Mit deren Hilfe wurde nun Jürgen noch einmal fit gemacht.

Der Nachmittag näherte sich seinem Ende und es wurde offensichtlich, dass es nur noch diese eine Chance für eine Rekordsteigerung geben würde.

Alles musste passen: das Eis musste halten, Jürgen musste noch bis ins Ziel fest & durchhalten und Elmar musste versuchen die 225 PS seiner LKM-Hayabusa über die 1200m so zu kontrollieren dass es keinen Überschlag nach hinten geben würde, denn das Motorrad befand sich die meiste Zeit nur auf dem Hinterrad, da Jürgens Gewicht ungünstig am Heck des Motorrades zog und so das Vorderrad immer geneigt war, gen Richtung Himmel zu streben.

Um 15:55,24 Uhr druckte die Lichtschranke ein neues Messprotokoll aus.

STRIKE: new world record - 209,16km/h

Da fiel Elmar & Jürgen nicht nur ein Stein vom Herzen, sondern ein ganzer Steinschlagserie donnerte bei beiden geistig zu Tale...

Der Rest ist schnell erzählt:

wie bei Asterix & Obelix wurde bis in die Nacht kräftig gefeiert...!!!



BIKE - Das Polo Motorradmagazin
Mr. Hayabusa
Weltrekord auf Eis: 209,16km/h



"Guten Abend RTL"
Mr. Hayabusa & Jürgen Köhler 2011
Neuer Geschwindikeitsweltrekord auf Eisblöcken mit 209,16 km/h



2007


Ziel: über 300 km/h


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Die Location wird zur Zeit noch geprüft.

Der exakte Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben

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[Zur Homepage von Jürgen Köhler]


2005

Die Vorbereitungen für die Neudefinition des eigenen, bestehenden Weltrekordes oberhalb der 300 km/h Marke laufen auf Hochtouren. Mit der MAB Turbo-Hayabusa, die seit November 2005 mit einem um 45 cm verlängerten Radstand, immer noch straßenzugelassen ist, sollte in 2006 der erneute Weltrekord gelingen.


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2004

Die für 2004 in Chongqing/Mittelchina, der Welt größter Stadt mit über 30 Mio. Einwohner, geplante Steigerung des eigenen Weltrekordes konnte nach vorheriger Prüfung und Test der Strecke aus Sicherheitsgründen 10 Tage in China hinterließen aber bleibende Eindrücke.

[Bericht komplett]

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Auch der Test alternativer Superbikes mit Nitrogaseinspritzung
in ausreichendem Umfang konnte Elmar nicht überzeugen.


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2003


Weltrekord im Rahmen des IDM-Laufes des DMSB auf dem Testoval des Eurospeedway Lausitzringes mit 281,25 km/h ebenfalls bei feucht-fröhlichen Wetterbedingungen.


  

Pressemitteilung
Erfolgsteam Köhler/Geulen errang erneut Weltrekord

„Never change a winning team!“ – das hatten sich die beiden Extremsportler Jürgen Köhler (Hennef) und Elmar Geulen (Euskirchen) auch dieses Jahr auf dieses Jahr auf ihre Fahnen geschrieben.

Amtierende Weltmeister sind die beiden seit dem 16.11.2002, und zwar in einer Disziplin der besonderen Art: Jürgen Köhler hatte sich auf Inlineskatern von dem schnellsten Rennmotorrad Europas auf Tempo 281,2 km/h ziehen lassen. Gesteuert wurde die Maschine von „Mr. Hayabusa“ Elmar Geulen, Profirennfahrer und seit mehr als zwei Jahrzehnten wohl eine der schillerndsten Figuren im deutschen Motorradrennsport.

Diesmal nun nahmen die beiden die 300 km/h-Marke ins Visier.

Ein solches Vorhaben kann nicht einfach aus dem Handgelenk realisiert werden, Vorbereitung und Umfeld müssen aufs Haar stimmen.
Elmar Geulen mobilisierte über Jahre gewachsene Kontakte und konnte den Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) von seiner Idee begeistern. Damit war die nationale Motorsporthoheit mit im Boot – ob im Automobil- oder im Motorradrennsport vergibt ausschließlich der DMSB die Sportlizenzen und ist somit das oberste Gremium im deutschen Motorsport.
So konnten Köhler/Geulen im Rahmen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft IDM (www.idm.de) am 30./31.08.2003 unter optimalen Bedingungen ihr ehrgeiziges Vorhaben in Angriff nehmen: Auf dem Eurospeedway Lausitzring stand ihnen das Testoval mit zwei überhöhten Kurven und jeweils 2,3 km Gerade zur Verfügung.
Nun ist ein solcher Weltrekordversuch – neben der logistischen Herausforderung – nicht zuletzt auch ein sehr kostenintensives Unterfangen. Sponsoren mussten her, denn aus eigenen Mitteln lies sich der finanzielle Kraftakt nicht bewerkstelligen. Hilfreich war da nicht zuletzt das rege Medieninteresse am Weltrekord des vergangenen Jahres. Allein Fernsehsender wie RTL, Sat1 und Pro7 hatten summa Samarium nicht weniger als 16 Sendeminuten bereitgestellt. Mit dieser Medienbilanz wurden auch diesmal Investoren gefunden, die an die beiden „Verrückten mit dem kühlen Kopf und heißen Rädern“ glaubten.

Die PS-Karawane setzte sich in Bewegung. Mit Neoplan-Bus und Anhänger startete das zehnköpfige Team in Bonn, 700 km bis ins Brandenburgische vorm Bug. Im Gepäck Geulens zwei LKM-Suzuki „Hayabusa“, in denen zuvor Tuningass Hennes Löhr muntere 217 PS wachgekitzelt hatte.
Die beiden Rennmaschinen waren für diesen Husarenritt speziell vorbereitet worden speziell vorbereitet worden. So wurde für das Heck eine Halterung konstruiert, mittels der Jürgen Köhler in der Lage sein sollte, der atemberaubenden Beschleunigung standzuhalten.
Die Anspannung im Team war deutlich fühlbar. Es geht um den Weltrekord. Würde alles so funktionieren, wie monatelang geplant?
Ist die Strecke überhaupt lang genug, um die geplante Geschwindigkeit zu erreichen?
Würde man mit dem ungewohnten Ovalkurs zurechtkommen? Was macht das Wetter – ein Faktor, der sich auch der besten Vorbereitung nicht unterordnet und doch alles entscheiden kann?
Nun – alle Theorie ist grau, und bald würde man mehr wissen.
Wenn bloß nichts Wichtiges zu Hause vergessen wurde!

Doch genau diese Befürchtung sollte sich bewahrheiten. Schon bald nach der Ankunft am Lausitzring der erste Albtraum: Der Spezialanschluss für die Gegensprechanlage in Köhlers und Geulens Helm war unauffindbar. Dieses Kleinteil war die Lebensversicherung für Jürgen Köhler, denn ohne die notwendige Kommunikation mit dem Fahrer wäre der „Passagier“ am Heck den extremen Kräften quasi blind ausgeliefert. Die Herstellerfirma Baehr bewies einmal mehr ihr innovatives Image und sandte Ersatz per Kurier an den Eurospeedway.

Kaum war genug Zeit zur unmittelbaren Vorbereitung, da rückten schon die Medien an – wie erwartet mit großem „Bahnhof“. Der Mitteldeutsche Rundfunk MDR karrte kurzerhand einenÜ-Wagen an den „Tatort“ und eh‘ sie sich versahen waren die beiden Weltmeister Mittelpunkt einer Liveschaltung mit Interview. Weder Geulen noch Köhler sind Spielverderber und gaben für die Kameras spontan einige Kunststücke zum Besten – auch die Sponsoren wird’s gefreut haben.

Samstag. Der Tag vor dem Rennen. Alles ist jetzt eigentlich klar, doch Geulen und Köhler bestehen auf einen letzten Check.

Und dann der Sonntag. Bringt er einen Weltrekord oder bleibt es bei dem Versuch? Auch die Medien sind gespannt und schicken ihre Teams. Wieder ist der MDR zu Gast, aber auch Pro7, RTL und Sat1 und das Deutsche Sportfernsehen DSF geben sich die Ehre. Jeder will dabei sein.
Für Elmar Geulen und Jürgen Köhler wird es nun ernst – sie erleben das Medienspektakel nur aus der Distanz ihrer Konzentration. Seit 10:00 Uhr gehört das Testoval ihnen. Was jetzt kommt, ist für Rennfahrer Geulen zunächst Routine. „Mr. Hayabusa“ geht mit der Strecke auf Tuchfühlung, schießt sich und seine Maschine ein. Hier noch eine Änderung an der Sekundaübersetzung, dort noch die Abstimmung der Wilbers-Spezialfederung auf die überhöhte Kurve.

Rennfahrerhandwerk.

Dann steht das Weltmeisterduo auch schon in den Startlöchern. Zügiger Anlauf auf der einen Seite des Ovals – schon vor der Steilwandkurve müssen die 200 km/h aufgebaut sein, so verlangt es die Physik. Alles in allem zwei Kilometer, und dann möglichst mit Höchstgeschwindigkeit durch die von Wige-Data installierte Lichtschranke schießen.
Das erste Messergebnis bringt die Enttäuschung. Nur 274 km/h. Nicht genug. Der im Kessel des Ovals ständig drehende Wind hatte unkalkulierbare Böen entwickelt und das Vorhaben zunächst vereitelt.
Die beiden Rekordjäger machen weiter. Versuch folgt auf Versuch. Sie schrauben sich auf 277 km/h hoch. Hoffnung entflammt jetzt wieder, dann der Abbruch. Ganz plötzlich regnet es wie aus Kannen.
Auch das Publikum leidet unter dem schlechten Wetter, du Geulen und Köhler zeigen, das sie auch als Entertainer Profis sind. Zur Begeisterung der etwa 20.000 Schaulustigen füllen sie die Mittagspause der IDM-Veranstaltung und zeigen einige ihrer waghalsigen Kunststücke.

Dann wollen es die beiden wissen. Bridgestone-Regenreifen werden auf die Felgen montiert, dann soll es dem alten Rekord erneut an den Kragen gehen. Doch zunächst wollen die Medienvertreter auf ihre Kosten kommen. Die einzelnen Kamerateams und Fotografen dürfen mit Transportfahrzeugen das Oval befahren und können so – aus der geöffneten Beifahrertür heraus - einzigartige Aufnahmen von den beiden Extremsportlern schießen. Da pilotiert Elmar Geulen die heiße Suzuki schon mal im zweiten oder dritten Gang auf dem Hinterrad über den Asphalt, natürlich mit Partner Köhler auf Inlinern im Beipack.
Als sich die Wetterbedingungen dann wieder bessern und die Strecke halbwegs abtrocknet, wird es für das Weltrekordteam wieder Ernst.

Jetzt, das zerren die beiden mit jeder Faser ihres Willens förmlich herbei, jetzt soll es dem (eigenen) Vorjahresrekord an den Kragen gehen. Das ist man sich selbst schuldig, dem Team, den Medien, aber nicht zuletzt auch den Investoren, ohne die dies alles gar nicht machbar gewesen wäre.

Die Wige-Data Lichtschranke wird noch einmal um 50 Meter verschoben, um den so wichtigen Anlauf verlängern zu können. Jeder Meter zählt. Auch die Hochgeschwindigkeits-Profilreifen von Bridgestone werden wieder montiert. Fahrer Geulen trägt jetzt eine Minikamera auf seinem Rücken, denn der MDR will dabei sein, so nah es geht. Der dazugehörige Camcorder wird kurzerhand in den Höcker hinter Geulens Sitz montiert – mit fatalen Folgen, wie sich später zeigen sollte. Als die Suzuki-Hayabusa beim nächsten Versuch durch die Steilwandkurve fliegt, löst die enorme Zentrifugalkraft den Camcorder, und der schlägt durch die superleichte Karbonabdeckung, um sich blitzartig zwischen Hinterrad und Schwinge festzufressen. Dies alles geschah außerhalb des Sichtfeldes der Zuschauer, die über die Steilkurve nur eine riesige Rauchwolke ausmachen konnten.
Jeder vermutete das Schlimmste. Doch wie durch ein Wunder wurde der Camcorder nicht nach hinten auf Jürgen Köhler geschleudert – bei derzeit Tempo 200 hätte das Aufnahmegerät den Inlinechampion wie ein tödliches Geschoss treffen können.
Auch der Bridgestone-Reifen bewies seine Qualität und verlor nicht einmal Luft. Derart gebeutelt fegte die Hayabusa dennoch mit 277 km/h durch die Messanlage.
Fahrer Geulen gab nach dem Vorfall zur Kenntnis, dass er ausgangs des Testovals legendlich ein „kurzes Stucken“ am Motorrad bemerkt hätte und „dann ganz normal den fünften und sechsten Gang bis zur Lichtschranke hochgeschaltet“ habe.



Nicht lange nachgedacht, was hätte passieren können – das professionelle Team montierte neue Reifen, und weiter geht die Jagd nach dem Rekord. Diesmal ohne Kamerautensilien.
Und dann geht alles ganz schnell. Richtig gesehen, kein Messfehler? Jawohl! Der alte Weltrekord ist Geschichte. Unbestechlich und amtlich anerkannt zeigen die Wige-Data-Instrumente das Resultat: 281,25 km/h. Das sieht knapp aus, wenn man die 0,05 km/h als geschriebene Zahl sieht, um den man heute den alten Weltrekord korrigiert hat. Im Motorsportzeitalter der Tausendstel ist das ein großer Schritt. Weltrekord. Unanfechtbar.
In die Freude über das Erreichte, die man den erschöpften Gesichtern der beiden Weltmeister ansieht, mischt sich ein kleiner Wermutstropfen. Das persönliche Ziel – die 300 km/h – war heute noch nicht erreicht worden.

Doch für Jürgen Köhler und Elmar Geulen ist der Tag nach dem Rekord auch der Tag vor dem (nächsten) Rekord. Daran werden die beiden jetzt zu arbeiten beginnen, und auch Hayabusa-Tuner Hennes Löhr von LKM tüftelt bereits am neuen Aggregat. Im Winter wird er sich die Suzuki zur Brust nehmen, und ein paar Geheimnisse hat er schon mal ausgeplaudert: Aus den USA kommt die neue Kurbelwelle mit erhöhtem Hub, die satte 1640 ccm Hubraum möglich macht. Auch für Nicht-Techniker kann man das ganz leicht übersetzen: 235 PS auf zwei Rädern. 2004 – wir kommen!
Dann wird übrigens ein abgesperrtes Autobahnstück gesucht, dass ca. 4 km geradeausfahren möglich macht. Zu riskant für alle Beteiligten ist das Durchfahren einer Kurve bei einem solchen Rekordversuch. Denn so abenteuerlustig die Champions auch sind – eines sind sie ganz sicher nicht: Lebensmüde.


2002


Weltrekord im Brandenburgischen Großdölln mit 281,2 km/h auf nasser Strecke


     


Geschwindigkeitsweltrekord Motorrad & Inliner - 281,2 km/h - Gross Dölln - 18.11.2012

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